Wenn du verletzlich bist (Schritte in die Utopie 2)

Die größten Heiler sind diejenigen, die selbst die schwersten Krankheiten hatten, heißt es oft. Unsere größten Gaben finden wir dort, wo unsere größte Wunde liegt. Das zeigt sich immer wieder bei der ungeliebten, aber so sehr nötigen Schattenarbeit: Wenn wir bereit sind, uns einem alten Schmerz wirklich zuzuwenden, der unter einer Angst oder einem Ohnmachtsgefühl liegt – das heißt, wenn wir uns darauf einlassen können, ihn nochmal voll und ganz zu fühlen –, geschieht eine Wandlung … und es offenbart sich das Geschenk, das schon die ganze Zeit in ihm verborgen lag.

Dafür braucht es außerordentlichen Mut. Denn nur weil du das vielleicht schon mehr als einmal erlebt hast, heißt das nicht, daß es deswegen beim nächsten Mal unbedingt leichter wird. Vor allem braucht es dafür selten jenen auftrumpfenden heroischen Mut der Heldenepen (darüber habe ich hier schon mal geschrieben), sondern einen demütigeren: den Mut zur Verletzlichkeit nämlich.

Der drückt sich unter anderem in der Bereitschaft aus, ins Ungewisse aufzubrechen. Und zwar ohne die Möglichkeit, kontrollieren zu können, was daraus wird. Ohne die Vorstellung, was dabei mit dir letztlich geschieht. Ohne die Sicherheitsvorkehrungen, auf die du sonst zurückgreifen kannst. Mit einem Wort: Es ist ein Schritt ins Nichtwissen.

Netzfund

Was sich auf der anderen Seite des Nichtwissens zeigt, ist immer überraschend. Diese Magie passiert, davon bin ich überzeugt, nicht nur jedem Einzelnen von uns. Durch diesen Prozeß gehen wir gerade auch kollektiv. Wir sind mit gesellschaftlichen Schattenseiten konfrontiert, wir werden mehr und mehr genötigt, hinzusehen. Es tut weh, die bisherigen Schutzmechanismen greifen nicht mehr und wir wissen nicht, was geschehen wird. Ich meine es ernst, wenn ich von einer weltweiten Initiation spreche.

Dieses Verletzbar-Sein ist nicht nur in therapeutischen und utopischen Prozessen ein guter Begleiter. Es erweist sich auch als eine äußerst hilfreiche Eigenschaft, wenn es darum geht, Selbsttäuschungen und Projektionen von authentischen außersinnlichen Wahrnehmungen zu unterscheiden. Das ist nämlich eine Frage, die immer wieder aufkommt: Ist es Wunschvorstellung oder Wahrnehmung? Und im nächsten Magischen Salon zeige ich dir, wie du sie voneinander unterscheiden kannst!

➤ Sonntag, 7. Juli 2024
➤ 20-21:30 Uhr LIVE auf Zoom
➤ Kostenlos · Mit Fragerunde · Du bekommst eine Aufzeichnung

Ja, ich bin beim Magischen Salon dabei!

Auch diesmal gibt’s wieder ein Mitmachritual und auch diesmal mußt du nichts extra dafür mitbringen – du wirst erleben, daß du alles, was du dafür brauchst, schon hast 😉.

June 26, 2024

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